Der Sternenblog - Beitragsarchiv Juni 2022
30.06.2022
Scheinbar bahnt sich eine neue Schönwetter-Katastrophe an! Die erneut wolkenfreie Nacht habe ich für die ersten Schmalband-Aufnahmen für mein "Pillars of Creation"-Projekt genutzt. Die 60s Einzelbelichtung mit dem 12nm Hα-Filter sieht schon in der Voransicht äußerst vielversprechend aus...
...und das Endergebnis aus 31x60s = 31 Minuten Belichtung kann sich auch bereits sehen lassen:
Während das C11 Licht sammelt, habe ich die Zeit genutzt und habe das RGB-Material des Adler-Nebels aus 3 Nächten bearbeitet. Leider ist bei Session 2 die Kamera verkippt, ich musste also den Stack ein wenig "beschneiden":
Aufnahmedaten:
Datum: 24.06., 25.06. und 29.06.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 215x20s=71 Minuten RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS
Stellina hat die Nacht am Sichel-Nebel NGC6888 verbracht und konnte 555x10s = 1,54Stunden Belichtung sammeln:
Aufnahmedaten:
Datum: 29./30.06.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 555x10 Sekunden = 1,54 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS
Während der Nacht waren wieder einige NLCs am Himmel zu sehen, diesmal allerdings deutlich schwächer ausgeprägt als die letzten Male.
29.06.2022
Wieder gab es eine klare - wenn auch immer noch kurze - Nacht und mein Plan war, weiteres Licht für die "Pillars of Creation" im M16 zu sammeln. Immerhin sind weitere 25 Minuten RGB zu meinem Stack dazugekommen.
Stellina hat den "Sturmvogel" NGC6960 aufgenommen:
Aufnahmedaten:
Datum: 28./29.06.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 535x10 Sekunden = 89 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS
Das C11 hatte leider nur bis ca. 1:20Uhr freie Sicht auf den M16, dann schiebt sich unser Hausdach in den Weg.
Ich wollte den Rest der immer noch kurzen Nacht nicht ungenutzt lassen und habe einfach mal auf den NGC6823 im NGC6820 Emissionsnebel geschwenkt.
Bis zur Dämmerung konnte ich immerhin 202x20s = 67 Minuten Licht sammeln:
Aufnahmedaten:
Datum: 29.06.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 202x20s=67 Minuten RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats
25.06.2022
Es gab heute Gewitter und heftigen Starkregen, aber als der Adlernebel in meinem Sichtslot auftauchte, war der Himmel klar. Die 20 Minuten "Sichtfenster" habe ich genutzt, um weiteres Licht für die "Pillars of Creation" zu sammeln. In der kurzen Zeit war das ziemlich stressig.
Mal wollte der Fokus korrigiert werden, mal lief das Guiding nicht. Und irgendein Depp hat scheinbar die Kamera im OAZ nicht richtig festgeschraubt - ich konnte das Bild während der Session auf dem Monitor kippen sehen.
Damit sind die Flatframes zumindest für diese zweite Nacht auch Makulatur...
Naja, für den crop der Pillars hat es trotz der Kamera-Verdrehung gereicht:
Aufnahmedaten:
Datum: 24.06. und 25.06.2022
Teleskop: Celestron C11| Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 135x20s=45 Minuten RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS
Kaum waren meine 20 Minuten um, zog ein dichter Nebl auf - ich habe dann auch schnell wieder abgebaut.
24.06.2022
Die Nacht war wieder einmal komplett klar. Ich fange ich mal mit der Beschreibung der nächtlichen Ausbeute von Stellina an.
Zuerst habe ich Stellina auf den NGC6992 ausgerichtet und konnte 1,7 Stunden Licht von der "Knochenhand" sammeln:
Aufnahmedaten:
Datum: 24.06.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 617x10 Sekunden = 1,7 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS
Danach war der NGC6781 an der Reihe - ein kleiner Planetarischer Nebel im Sternbild Adler:
Den APO hatte ich gegen das C11 getauscht. Ich wollte meinen kurzen Sichtslot auf den M16 Adler-Nebel ausnutzen.
Mein Projekt "Pillars of Creation" hat begonnen. Leider kann ich nur ca. 20Minuten Licht pro Nacht sammeln, dann kollidiert der Adler mit unserem Hausdach. Ich werde in den nächsten Tagen versuchen, mehr Belichtung mit verschiedenen Filtern zu sammeln - ein Anfang ist jedenfalls gemacht. Hier ein Preview - so sieht der M16 nach bescheidenen 18 Minuten Belichtung mit dem C11 aus:
Und das wären dann die ikonischen "Säulen der Schöpfung" so wie das Hubble-Teleskop sie fotografiert hat:
Das ist natürlich qualitativ noch nichts, ich hoffe auf weiterhin klaren Himmel...
23.06.2022
Die Wolkenfront war hart an der Grenze zu meinen Beobachtungsstandort, aber ich hatte Glück. Ich konnte die dritte Nacht auf dem LDN1251 belichten.
Aufgenommen habe ich - wie fast immer - kurzbelichtet und ohne Filter und es sind insgesamt 1011x20s = 5,62 Stunden an brauchbaren frames zusammengekommen:
Aufnahmedaten:
Datum: 21.06., 22.06. und 23.06.2022
Teleskop: Omegon Pro APO AP 72/400 Quintuplet | Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 1011x20s=5,62 Stunden RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS
Und wieder wurde die Aufnahmesession von farbenfrohen leuchtenden Nachtwolken begleitet:
Stellina hat inzwischen den offenen Sternhaufen M39 abgelichtet und konnte so meine Messier-Sammlung um ein "Collector's Item" erweitern:
Aufnahmedaten:
Datum: 23.06.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 607x10 Sekunden = 1,67 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS
22.06.2022
Heute Nacht habe ich mit dem APO weiter am Dunkelnebel LDN1251 belichtet - da braucht es aberoch etwas mehr Gesamtintegrationszeit für ein einigermassen ansprechendes Bild.
Stellina habe ich auf den offenen Sternhaufen M29 angesetzt - ein weiteres Objekt, das meiner Messier-Sammlung bisher fehlte. Hier sind 1,7 Stunden Belichtung zusammengekommen:
Aufnahmedaten:
Datum: 22.06.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 619x10 Sekunden = 1,7 Stunden | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS
In den frühen Morgenstunden habe ich mal versucht, die seltene Aufreihung der Planeten unseres Sonnensystems abzulichten.
Leider ist mir das nur bedingt gelungen, denn erstens war das Objektiv meiner Canon nicht weitwinklig genug und zweitens war ein Bodennebel aufgekommen,
der die Venus verschluckt hat und drittens war ich einen Tick zu früh dran für den Merkur.
Ich musste also auf das Handy ausweichen - hier immerhin konnte ich Mars, Mond, Jupiter und Saturn zumindest einigermassen "festhalten".
Hier mein etwas kläglicher Versuch von heute, 22.06.2022 um 03:43Uhr:
21.06.2022
Heute Nacht war ich mit der Stellina mal wieder im "Ausseneinsatz". Von meinem "normalen" Beobachtungs-Standort aus gibt es momentan leider keine Chance, den M20 zu beobachten - da sind zu viele Bäume im Weg.
Stellina und ich haben also einen Spaziergang zum nahen Flüsschen, der Kremper Au gemacht und ich habe 30 Minuten "draufgehalten". Zu mehr hatte ich keine Lust, denn ich habe die ganze Zeit daneben gestanden.Zum Glück ist unser Kater mit auf den Spaziergang gekommen und hat sich mit mir zusammen den Livestack angesehen. Der Nebel steht momentan doch ziemlich dicht über dem Horizont - aber immerhin: für nur eine halbe Stunde Belichtung bin ich eigentlich ganz zufrieden.
Aufnahmedaten:
Datum: 21.06.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 187x10 Sekunden = 31 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS
Während Stellina mit der Aufnahme des M20 beschäftigt war, war der Nordhimmel mit sogenannten NLCs (Noctolucent Clouds), also "leuchtenden Nachtwolken" übersäht.
Dieses Leuchten entsteht, wenn Eiskristalle in ca. 80km Höhe durch die knapp unter dem Horizont stehende Sonne angestrahlt werden (siehe wikipedia: Leuchtende Nachtwolke).
Als Stellina und ich dann gegen 1Uhr vom Ausseneinsatz zurückgekehrt sind, habe ich nochmal den APO angeschmissen.
Ich wollte eigentlich nur mal testen, ob der M16 schon im Sichtslot zwischen Nachbars Bäumen und unserem Hausdach zu sehen ist.
Immerhin 20 Minuten Licht konnte ich einfangen, langsam rückt also der Tag näher, an dem ich endlich die Pillars mit dem C11 aufnehmen kann.
(M)ein Traum hierbei wäre Schmalband/Hubble-Palette - das gibt eine Sammelei wenn ich pro Nacht nur 20 Minuten hinbekomme...
Jedenfalls - für 20 Minuten bin ich mehr als zufrieden - ich war erstaunt, was dabei herausgekommen ist, zumal der Himmel durch die vielen NLCs ganz schön aufgehellt war.
Aufnahmedaten:
Datum: 21.06.2022
Teleskop: Omegon Pro APO AP 72/400 Quintuplet | Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 62x20s = 20,7 Minuten RGB ohne Filter | 50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS
Den Rest der Nacht habe ich den APO dann auf einen Dunkelnebel geschwenkt - den LDN1251. Dieser verträgt aber noch viel mehr Licht, da werde ich in den kommenden Nächten weiter sammeln müssen.
18.06.2022
Ich fiebere seit Wochen auf den M16 und den Trifid-Nebel hin - leider tauchen beide erst frühestens in einem Monat im schmalen Sichtslot zwischen Nachbars Bäumen und unserem Haus auf.
Ich habe es nicht mehr ausgehalten und habe Stellina letzte Nacht mitten auf die Wiese gestellt und trotz der quasi nicht untergehenden Sonne einfach mal den M16 belichten lassen, bis die Powerbank leer war.
Herausgekommen sind 522x10s = 87 Minuten einigermassen brauchbare Belichtung. Der Appetit auf "richtige Bilder" mit dem "richtigen Teleskop" ist leider nicht kleiner geworden...
Aufnahmedaten:
Datum: 18.06.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 522x10 Sekunden = 87 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS
Am Morgen habe ich Stellina dann an ihrer einsamen Position abgeholt:
17.06.2022
Hier in Schleswig-Holstein haben wir aktuell fast Mitternachtssonne - das Fischaugenobjektiv meiner AllSky-Kamera zeigt, dass die Sonne momentan die ganze Nacht über den Horizont aufhellt.
Es ist definitiv eine schlechte Zeit für die Astrofotografie. Immerhin konnte die Allsky-Kamera in der letzten Nacht zwei Meteore einfangen:
Aufnahmedaten:
Datum: 17.06.2022 Uhrzeit: 01:11:49 Uhr MESZ
Kamera: ZWO ASI178MC Color
Aufnahmedaten:
Datum: 17.06.2022 Uhrzeit: 03:02:33 Uhr MESZ
Kamera: ZWO ASI178MC Color
12.06.2022
Nach einer längeren Phase schlechten Wetters konnte ich endlich mal wieder "belichten". Ich hatte mir den LDN1235 Dark Shark Nebula vorgenommen und dafür zur Abwechslung mal den 72/400 APO aufgeschnallt.
Leider sind die Nächte bei uns im Norden momentan sehr kurz - außerdem war (natürlich, denn es war ja wolkenfrei... ) der Mond mit 91% fast voll und ich habe einen harten Kampf gegen die Gradienten geführt.
Bei meinem Bild sind schlappe 399x20s = 2,22 Stunden RGB-Belichtung ohne Filter zusammengekommen - das ist nicht viel für einen Mondlicht-verseuchten Dunkelnebel:
Aufnahmedaten:
Datum: 12.06.2022
Teleskop: Omegon Pro APO AP 72/400 Quintuplet | Kamera ZWO ASI294MC Pro |Temp: -10°C | Belichtung: 399x20s=2,22 Stunden RGB ohne Filter |50 Darks, 60 Flats und Darkflats, 30 BIAS
Bei der größeren Galaxie oben rechts in der Ecke handelt es sich um die UGC11861.
Erwähnenswert wäre evt. noch das exzellente Guiding - so einen Graph habe ich selten. Ich dachte zuerst, ich hätte auf einen Hotpixel geguidet...
Meine Stellina hat sich mit dem SH2-101 Tulip-Nebula beschäftigt. Herausgekommen sind 454x10s = 76 Minuten Belichtung. Wie gesagt - bei 91% Mond...
Aufnahmedaten:
Datum: 12.06.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 454x10 Sekunden = 76 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS
04.06.2022
Und noch eine kurze Juni-Nacht - hier im Norden sind es schon fast "weiße Nächte". Ich habe das C11 auf den NGC7129 gehalten und konnte immerhin 809x10s=2,24 Stunden brauchbares Licht sammeln.
Aufnahmedaten:
Datum: 03./04.06.2022
Teleskop: Celestron C11 | Kamera: ZWO ASI294MC Pro | Belichtung: 809x10s = 2,24 Stunden RGB ohne Filter | Temp: -10°C | Bin: 1x1 | Gain: 121 | Offset: 30 | 60 Flats | 60 Darkflats | 50Darks | 30 BIAS
Meine Steillina hat inzwischen den M5-Kugelsternhaufen abgelichtet:
Datum: 04.06.2022
Teleskop: Vaonis Stellina | Belichtung: 262x10 Sekunden = 44 Minuten | Gestackt mit APP, Bearbeitet mit PI und PS
03.06.2022
Wieder sah das Wetter ganz gut aus. In den frühen Morgenstunden zog ein dichter Nebel auf, aber ich konnte immerhin 662x10s weiteres Licht für die M64-Galaxie sammeln.
Die Gesamtbelichtung beträgt somit 1209x10s = 3,36 Stunden.
Aufnahmedaten:
Datum: 02.06.2022 und 03.06.2022
Teleskop: Celestron C11 | Kamera: ZWO ASI294MC Pro | Belichtung: 1209x10s = 3,36 Stunden RGB ohne Filter | Temp: -10°C | Bin: 1x1 | Gain: 121 | Offset: 30 | 60 Flats | 60 Darkflats | 50Darks | 30 BIAS
02.06.2022
Letzte Nacht konnte ich endlich mal wieder eine kurze Wolkenlücke nutzen. Ich habe das C11 auf die M64 Galaxie ausgerichtet.
Momentan ist es ziemlich spät dunkel, vor 23:30Uhr macht es keinen Sinn eine Session zu starten und gegen 3 Uhr zogen bereits wieder die ersten Wolken auf - aber da ist war es eh schon fast wieder hell. Es sind leider nur 547x10s Kurzbelichtung zusammengekommen.
Ich habe übrigens zum ersten Mal den NoiseXTerminator von Russel Croman angewendet. Ich muss noch ein bisschen damit herumprobieren - ich habe vorläufig die Einstellung 40/10 benutzt. Was auf jeden Fall schonmal angenehm auffällt, ist die Geschwindigkeit des Photoshop-Plugins gegenüber Topaz Denoise.
Aufnahmedaten:
Datum: 02.06.2022
Teleskop: Celestron C11 | Kamera: ZWO ASI294MC Pro | Belichtung: 547x10s = 91 Minuten RGB ohne Filter | Temp: -10°C | Bin: 1x1 | Gain: 121 | Offset: 30 | 60 Flats | 60 Darkflats | 50Darks | 30 BIAS
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